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Women’s Week bei VAIVA – Interview mit Raphaela

Theresa Ley,

Anlässlich des Internationalen Frauentags 2024 stellen wir einige unserer Kolleginnen ganz persönlich vor.

Hallo Raphaela, du bist Compliance Officerin bei VAIVA. Wie bist du zur VAIVA gekommen und was begeistert dich an deiner Rolle?

Ich bin seit Sommer letzten Jahres bei VAIVA. Eine Freundin hat mich hat mich auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht und mich gefragt, ob das nicht was für mich wäre. Sie selbst war zum damaligen Zeitpunkt schon einige Zeit hier beschäftigt und hatte – wissentlich oder unwissentlich – nur Gutes zu berichten. Das hatte mich einfach überzeugt. Ich war davor schon in einem ähnlichen Tätigkeitsfeld, jedoch mit einem anderen Schwerpunkt unterwegs und wollte wieder in meinem ursprünglichen „gelernten“ Fach agieren. Es war also auch ein willkommener fachlicher Wechsel mit der Tätigkeit als Compliance Officer verbunden, weshalb ich mich dann beworben habe und glücklicherweise auch genommen wurde.

Und – jetzt komme ich zum zweiten Teil Deiner Frage – ich habe es auch nicht bereut. Ich mag meine Rolle sehr. Als Juristin kommst Du ja nicht ohne eine Affinität zu Regeln aus. Und ganz ehrlich: ich finde das weder schlimm noch spießig, im Gegenteil: ich bin davon überzeugt, dass das Einhalten von Regeln und Gepflogenheiten das Funktionieren einer Gesellschaft erst möglich machen. Wir halten uns jeden Tag an Regeln, ohne sie in Frage zu stellen, beispielsweise im Straßenverkehr oder im Umgang miteinander. Regeln haben meiner Meinung nach eine soziale Funktion. Dazu gehört auch etwas anzusprechen, wenn etwas nicht in Ordnung ist, oder auch aktiv zu werden, wenn es notwendig wird und mir mein innerer Kompass das sagt. Du bist eben nicht nur Betroffener, sondern Beteiligter. Auch das ist ja keine Erfindung von Compliance, sondern eng im gemeinsamen Miteinander verbunden: Beispielsweise, wenn wir Erste Hilfe leisten, Zivilcourage zeigen oder ein Ehrenamt bekleiden, ist das der Klebstoff, der eine Gesellschaft zusammenhält. Was auch Mut abverlangt. Aber ich finde, dass Courage heute wichtiger denn je ist und wir alle tragen Verantwortung jeden Tag. Diesen Gedanken möchte ich als Compliance Officer auf VAIVA übertragen. Alle leisten eine Beitrag zum Gelingen des Unternehmenserfolgs und der wird auch durch das Einhalten gewisser Vorgaben geleistet.

Was sagst du zu der These, Frauen haben es schwerer im Beruf?

Das kommt aus meiner Sicht auf zwei Dinge an: Erstens die Unternehmenskultur und zweitens – teilweise mit ersterem verbunden – die Rolle, in der eine Frau auftritt. In einer Kultur, die sehr traditionell angelegt ist, wirst Du es sehr schwer haben, Dich als Frau zu behaupten, vor allem, wenn Schlüsselpositionen von Männern besetzt sind und/oder die männlichen Kollegen überwiegen und diese natürlich maßgeblich zur Verstetigung der Kultur beitragen, da sie ja davon profitieren. Insofern kann man Organisationen auch mit abgeschlossenen Habitaten vergleichen. Jedes funktioniert nach seinen eigenen Spielregeln (da sind sie wieder die Regeln), die über Erfolg und Misserfolg jedes/r einzelnen entscheiden. Und diese Regeln müssen noch nicht mal irgendwo niedergeschrieben sein, sondern es genügt völlig, wenn sie als Phänomene existieren. Damit zusammen hängt die jeweilige Rolle, die Frauen in den jeweiligen Organisationen einnehmen. Tritt eine Frau als Führungskraft oder mit einem Führungsanspruch, der sich aus Ihrem Aufgabenfeld ergibt, in einer solchen traditionellen Organisation auf, wird sie bei ihren Kollegen schneller Unverständnis hervorrufen, als wenn sie in einem Berufsfeld unterwegs ist, das man allgemein mit einer Frau assoziiert, ohne dass ich das werten möchte. Das hat auch was mit erlernten Sehgewohnheiten zu tun, da in den letzten Generationen Frauen nunmal vorwiegend weiblich gelesene Berufe besetzten. Jetzt machen sie das nicht mehr ausschließlich, klar, dass sich da einige mit schwer tun. Als Frau kannst du dir dann nur ein Unternehmen suchen, dass Frauen allgemein und speziell für Führungsaufgaben willkommen heißt. Als Unternehmen musst Du aktiv Diversität als integralen Bestandteil Deines Wertekodex definieren und auch ständig propagieren, indem Du Frauen an exponierte Stellen Deines Unternehmens setzt, sie als Thought Leader glänzen lässt und auf der anderen Seite gegen jegliche Form der Diskriminierung vorgehst. Und das ist bei VAIVA der Fall.

Was macht VAIVA für dich so attraktiv?

Zunächst mag ich die authentische Offenheit, die im VAIVA-Team herrscht. Egal, wer Du bist und welchen Backround Du hast, Du bist vom ersten Tag Teil des Teams. Du musst Dich nicht erst beweisen um irgendwie dazuzugehören, sondern Du wirst sofort in deiner jeweiligen Rolle akzeptiert und Deine Rolle wird auch gegenüber Dritten promotet. Für mich ist das ein Zeichen höchster Wertschätzung. Dazu gehört auch der respektvolle Umgang der Teammember untereinander. Dann kommt die absolute Freiheit wie Du Deine Aufgaben erledigen möchtest. Das gilt für die Frage nach Präsenz oder Home Office ebenso wie das tägliche Zeitfenster, wann Du Deine Aufgaben angehen möchtest. Selbstverständlich solltest Du Dich vorher bezüglich etwaiger Abhängigkeiten mit Deinen Kollegen absprechen. Alles in allem habe ich nicht den Eindruck, dass Dir bei Deiner Entwicklung Steine in den Weg gelegt werden. Vielmehr ist es so, dass deine Wünsche priorisiert und nach meiner Erfahrung auch umgesetzt werden.