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Ben und Gerald im Gespräch: Präsenzkultur versus Remote-Nirvana?

Theresa Ley,

Präsenz versus remote? Während viele Firmenchefs von einer Präsenzkultur träumen oder ihre Mitarbeitenden sanft ins Remote-Nirvana schieben, bietet VAIVA allen Kolleginnen und Kollegen nicht nur das „Du“, sondern auch das selbstbestimmte „und“ an: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen flexibel wählen, wann sie wo arbeiten. Im ersten Gespräch erzählen Ben und Gerald, warum sie meistens lieber im Büro arbeiten und geben Tipps, wie sich Menschen, die eine ruhige Arbeitsumgebung präferieren, auch im Büro wohlfühlen können.

Heute ist ein sehr sonniger, warmer Tag. Ist die Klimaanlage der eigentliche Grund, warum Ihr im Büro seid?

Ben und Gerald gleichzeitig nach kurzer Pause:… Nein!

Ihr habt mir beide vor dem Gespräch verraten, dass Ihr lieber im Büro arbeitet. Woher kommt diese Präferenz?

Gerald: Das hat bei mir schon im Studium angefangen: Zum Lernen bin ich in die Bibliothek gegangen. Ich kann zu Hause zwar konzentriert arbeiten, aber einfach nicht so gerne – denn dort gibt es viel Ablenkung: Die Familie ist da, die Kinder sind da. In der Wohnung steht der Fernseher, die Playstation und mein privater Computer – da kann es auch mal Trubel geben.

Ich finde es angenehmer, Business und das Private zu trennen. Bei mir ist auch der Anreiseweg kein Thema: ich bin in 5 Minuten zu Hause… ich könnte sogar laufen (lacht).

Ben, warum arbeitest Du lieber im Büro?

Konzentriert arbeiten geht zu Hause auch. Bei mir ist es daheim weniger die Ablenkung – sondern eher das konzentrierte Durcharbeiten. Wenn ich von daheim arbeite, sitze ich von früh bis spät vor dem Computer: Für mich ist es dort schwieriger, die Zeit für eine richtige Pause zu nehmen.

Daher ist es für mich ebenfalls besser, das Berufliche nicht mit in die privaten Räumlichkeiten zu nehmen. Während der Coronapandemie war das herausfordernd: Denn es passieren bei der Arbeit nicht nur schöne Dinge – wenn man diese Dinge, dann auch im privaten Raum ständig vor Augen hat, wird es wirklich schwierig.

Und zusätzlich: Ich bekomme mehr Schwung, wenn ich mich aufs Rad setzen muss, um in das Büro zu fahren.

Ihr arbeitet tendenziell mehr im Büro, andere viel mehr remote: Gibt es unter den Kolleginnen und Kollegen bei dieser Frage nur ein „Entweder oder“ oder erlebt Ihr viele Mitarbeitende, die auch zwischen den Arbeitsmodellen wechseln?

Gerald: Alles bunt gemischt. Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die sich durch die Coronapandemie sehr an das Arbeiten von zu Hause gewöhnt haben. Da muss ich als Teamleiter schon auch motivieren, dass die Mitarbeitenden ins Büro kommen: Die Motivation steigt durch einen guten Grund – beispielweise einen Workshop vor Ort oder ein gemeinsames Mittagessen des Teams. Es gibt aber genauso Personen, die ohnehin immer wieder im Büro sind. Aber so oft wie ich im Büro bin, gibt es nur sehr wenige Leute. Das heißt wir haben eine gute Mischung, bei der alles dabei ist: Von „fast nur im Büro“ bis zu „fast nur remote“.

Ben: Bei mir im Team sind auch viele Kolleginnen und Kollegen, die eigentlich ausschließlich von zu Hause aus arbeiten. Wir bekommen das im Team ziemlich gut hin – auch wenn ich ein paar Kollegen wirklich jahrelang nur in 2D auf dem Bildschirm gesehen habe, was ich schade finde. In den Terminen, die virtuell stattfinden, drehen sich die Gespräche wirklich nur um die Arbeit – das mag effizient sein, aber distanziert dann irgendwann ein bisschen auf der sozialen Ebene.

Viele, die gerne von zu Hause arbeiten, schätzen Ruhe. Habt Ihr Tipps wie solche Menschen, sich auch im Büro eine gute und produktive Arbeitsumgebung schaffen können?

Ben: Ich saß ein paar Jahre in einem 12er-Büro – da hatte ich auch Probleme: Denn, wenn es voll war, war es schon recht laut. Ich habe mir daher Noise-Cancelling Kopfhörer gekauft, was wirklich geholfen hat. Nach der Coronapandemie war es tatsächlich auch für mich erstmal ungewohnt zu fünft im Büro zu sitzen und parallel Gespräche zu führen. Aber ich habe kein Problem – ich sitze aktuell oft alleine da oben (lacht).

Gerald: Bei mir ist das ähnlich… Jetzt hast Du Dein Büro natürlich auch gerade vor der Kaffeeküche im 1. OG – also ein Hotspot für alle. Wenn bei mir „volles Haus“ ist, buche ich mir den Raum 116, um beim Telefonieren niemanden zu stören. Das hat auch den Vorteil, dass ich in dem Raum gezwungen werde, mal zu stehen und nicht nur zu sitzen.

Ganz spontan, aus dem Bauch heraus: Was war Euer schönstes Erlebnis im Büro während der vergangenen Wochen und Monate?

Gerald: …als fast alle Teammitglieder für einen Workshop vor Ort waren. Mich hat es sehr gefreut, alle wiederzusehen.

Ben: Generell, wenn hier im Büro mal mehr los ist. Was ich definitiv merke: Wenn ich mir mit Kolleginnen und Kollegen zwei bis drei Stunden Zeit nehme für eine Besprechung vor Ort, sind diese Meetings oft deutlich produktiver. Bei einem Teams-Call benötigt man erst eine gewisse Zeit, um überhaupt auf dem richtigen „Level“ miteinander zu sprechen und sich zu verstehen. Selbst wenn die Kamera eingeschaltet ist, starrt man ja nicht permanent dem Gegenüber ins Gesicht und sieht die Mimik – und Gestik.

Das heißt, eigentlich fehlt beim rein virtuellen Austausch auch die Körpersprache?

Ben: Ja, und auch der virtuelle Dialog ist schwierig! Gerade bei und für manche Personen, die vielleicht ein Bluetooth-Lautsprecher vor sich stehen haben, ist es schwieriger geworden, zu sprechen: Denn man fällt sich öfter ins Wort – und keiner kann etwas dafür, sondern „Schuld“ haben rein technische Ursachen.

Was ich aber durchaus mag: Wenn ich morgens relativ früh einen Termin habe, diesen dann einfach von zu Hause wahrzunehmen. Diese Freiheiten sind ein Gewinn!

Ben, Du hast es gerade schon angesprochen, wann Du doch auch mal für einen Termin von zu Hause arbeitest. Zu welchen Gelegenheiten traut Ihr Euch denn sonst ans remote Arbeiten?

Gerald: Wenn es sich durch private Termine anbietet. Beispielweise, wenn ich zu meinen Eltern fahre, fahre ich meistens Freitagmittag. Es ist gut, wenn ich zu dieser Gelegenheit vormittags schon von zu Hause aus arbeiten kann: Da ist es bei mir ohnehin ruhig, denn die Kinder sind in der Schule und meine Frau arbeitet auch viel im Büro – also bin ich ungestört. Das habe ich auch während der Coronapandemie oft gemacht: Vormittags von zu Hause aus, nachmittags im Büro arbeiten.

Ben: Mein Hausgeist ist meistens ruhig, der ist nur nachts aktiv (lacht). Von daher muss ich keiner Geräuschkulisse entfliehen, sondern es ist tatsächlich so, dass ich eher von zu Hause arbeite, wenn ich frühe Termine im Kalender habe. Und ich arbeite natürlich auch remote, wenn ich gar nicht in der Gegend Ingolstadt bin.

Ich habe für mich einfach den Anspruch: Wenn ich hier in Ingolstadt bin, dann nutze ich auch das Büro. Wenn ich hier nicht wohnen würde und eine Anreise von 80 bis 90 Kilometer hätte, dann würde ich mir auch überlegen, ob ich ins Büro komme oder nicht.

Letztendlich habt Ihr beide erzählt, dass es Euch freut, wenn im Büro dann auch mal mehr Kolleginnen und Kollegen sind. Wir bieten in Gaimersheim einmal im Quartal ein Frühstück an, in Wolfsburg findet es sogar noch öfter statt. Habt Ihr noch andere Ideen, noch mehr Motivation zu schaffen, mal ins Büro zu kommen?

Gerald: Ich weiß gar nicht, ob man mehr braucht. Wie gesagt, ein Teamworkshop ist eine tolle Gelegenheit – oder, wenn es ein besonderes Thema gibt, treffen sich auch meine Fachexperten und ich uns vor Ort. Das Frühstück finde ich toll, das Sommerfest ist ein Hotspot, an dem viele Personen teilnehmen, die weiter entfernt wohnen. Ich weiß nicht, ob wir noch viel mehr machen müssen. Ich denke, dass es angemessen ist. Wenn es die Arbeit erfordert, ist es ohnehin Usus, dass die Leute vor Ort tätig werden.

Eine Frage an Dich als Teamleiter: Eigentlich wäre es ja auch möglich, dass der Wunsch aus dem Team selbst kommt, dass sich alle vor Ort zusammenfinden?

Gerald: Ja, definitiv. Der Impuls kommt auch immer wieder – gerade von Kolleginnen und Kollegen, die ab und zu da sind und dann eben äußern, sie würden gerne mal alle wiedersehen. Dann versuchen wir das auch zu organisieren.

Ben: Oft ist es aber auch so, dass man in den Projekten sehr verstreut ist. Solche Projekttage gab und gibt es beispielsweise im Nanoradar, an denen man sich freiwillig einmal pro Woche trifft.

Ich stimme Dir zu, Gerald, dass man gar nicht mehr machen muss. Es wäre eben schade um die Büroflächen – und auch die exzellente Ausstattung hier, wenn man die Leute alle ins „remote Arbeiten“ verliert. Aber der Trend geht ja dahin…

Eigentlich nicht.. bei vielen Firmen versucht man die Uhren zurückzudrehen.

Gerald: In der Tat: Auch bei großen Unternehmen versucht man die Menschen zurück ins Büro zu holen.

Ben: Ja, man versucht es. Aber die Menschen genießen es oft, woanders zu arbeiten. Viele Leute schätzen die Flexibilität statt einer starren 9-to-5 Regel. Wenn schönes Wetter ist und es der Kalender zulässt, dann macht man eben mal eine drei Stunden Mittagspause. Diese Freiheit wird gerne genutzt..

Die Möglichkeiten bei VAIVA sind einmalig – sowohl remote arbeiten, aber auch die Option, im Büro zu arbeiten …

Gerald: Zumal uns das ein Wachstumspotenzial bietet, ohne mehr Räume anmieten zu müssen. Da bieten wir etwas sehr Gutes an. Für Kolleginnen und Kollegen an den Prüfständen ist das aber auch ein sensibles Thema, da viel Equipment vor Ort ist. Hier muss man als Führungskraft regeln, dass die Arbeit vor Ort fair verteilt.

Ben: Wir sitzen zwar gerade im Besprechungsraum. Aber, was ich noch sagen will: Ich liebe am Büro diesen riesigen, höhenverstellbaren Schreibtisch. Ich würde mir den Schreibtisch niemals in die Wohnung stellen, weil er zu viel Platz wegnimmt. Die Ausstattung im Büro ist unschlagbar.