VAIVA GmbH - Safe Mobility

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Das Puzzle Stück für Stück zusammensetzen – Vinita im Portrait

Theresa Ley,

Mut, Leidenschaft, Faszination und viel Energie – das ist das Lebensrezept von Vinita und gilt sowohl für die Rennstrecke in Indien als auch für ihren Job als Funktionsentwicklerin bei VAIVA. Dabei immer das große Ganze im Blick für das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten für ein sicheres Fahrzeug.

Der schwarze Asphalt brennt unter den Füßen, es riecht nach verbranntem Gummi, Stimmengewirr ist überall zu vernehmen, hektisch laufen Menschen hin und her. Und dann endlich ertönt das Startsignal, die Motoren heulen auf. Das perfekte Zusammenspiel aus Technik, Teamwork und Timing. Auf den Rennstrecken dieser Welt lässt sich die Faszination Automobil am besten erleben. Egal ob in der Formel 1 oder beim Supra SAE in Indien.

Von dieser Begeisterung für Fahrzeugentwicklung ließ sich auch Vinita mitreißen. Und das hat sie direkt in die Lilienthalstraße geführt. Sie kommt während ihres Bachelor-Studiums der Elektronik in Indien erstmals damit in Berührung. Gemeinsam mit anderen Studierenden bildet sie ein Racing-Team und nimmt für ihre Hochschule am Supra SAE India teil. Das Team bekommt zwar einen Motor zur Verfügung gestellt, wählen diesen aber selbst aus. Darum herum muss ein funktionsfähiges Rennauto gebaut und auf die Strecke gebracht werden. Dort darf dann der Rennfahrer sein Können unter Beweis stellen.

„Das Supra SAE ist ein riesiges Event in Indien und ganz viele Studenten kennen es. Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis daran teilzunehmen. Und mit meinem Team konnte ich sogar direkt den 4. Platz holen.“, schwelgt Vinita in Erinnerung. Sichtlich mit Stolz erfüllt und mit ansteckender Begeisterung. Spätestens jetzt würde wohl jeder gerne Teil davon werden. „Für das Rennauto hat die mit dem Motor mitgelieferte Steuereinheit alles übernommen. Wir haben eher den Fahrzeugbau übernommen. Erst dann habe ich richtig realisiert, wie viel Software-Entwicklung darin steckt und wollte das in einem Master vertiefen.“, erzählt Vinita und man spürt, wie sehr sie ein Thema durchdringen möchte.

Sie gibt sich nicht einfach nur mit einem Puzzleteil zufrieden, sondern möchte das Gesamtbild erkennen. Ihr Weg führt sie nach Deutschland. Nicht unüberlegt. Denn für einen Austausch war sie schon einmal in Stuttgart, hat dabei Sprache, Land und Leute kennen gelernt. Für ihren neuen Lebensabschnitt will Vinita bestmöglich vorbereitet sein und beginnt noch in Indien Deutsch zu lernen. Aber nicht alles lässt sich vorbereiten, denn Freunde und Familie hinter sich lassen erfordert viel Mut und Leidenschaft. Immerhin weiß sie ihren Ehemann an ihrer Seite.

Der Master an der THI in International Automotive Engineering verbindet jetzt beide Welten, die es braucht, um ein Auto auf die Straße zu bringen: Hard- und Software. In ihrem Job als Funktionsentwicklerin kommt das Puzzle wieder zum Vorschein. Nicht nur an einem kleinen Codeausschnitt entwickeln, sondern alle Komponenten miteinander in Einklang zu bringen, wie ein Architekt die verschiedenen Softwareebenen zu verbinden – das ist es, was für Vinita in ihrem Job zählt.

Als Funktionsentwicklerin ist sie seit 2020 bei VAIVA dabei und arbeitet im Projekt des Autobahnpiloten. Sie schreibt die Anforderungskonzepte, ist im Testing und in der Integration dabei. Bei VAIVA wurde sie offen empfangen, hat ein tolles, internationales Team um sich herum und ist angekommen. Nicht nur im Unternehmen, sondern auch in Deutschland. „An der THI war ich auch in einem Rennteam dabei.“, lacht Vinita über diese Parallele während ihrer Studienzeit. Im Audi Autonomous Driving Cup ging es zwar um die  kleinere Variante, einem Modellauto, aber das tat dem Spaß und der Zielstrebigkeit keinen Abbruch. Der Fokus lag hier auf der Software-Entwicklung. Für das von Audi gestellte Modellauto mussten Funktionen entwickelt werden, mit denen das Auto autonom eine Strecke abfahren kann. Es war der perfekte Einstieg in die Welt der Fahrerassistenzsysteme.

Praxisluft schnuppern gehört zu einem Studium ebenso dazu. Auf dem Business-Speeddating der THI lernt Vinita ihren künftigen Teamleiter Alexandru kennen und stellt fest, dass bei VAIVA mit demselben Modellauto gearbeitet wird, wie das, das beim Audi Autonomous Driving Cup zum Einsatz kam. Über Praktikum und Masterarbeit ist Vinita schon viel länger mit VAIVA verbunden, als die Festanstellung vermuten lassen könnte. Auch wenn der Start in die Festanstellung etwas holprig verlief. Ein Besuch in Indien, kombiniert mit dem plötzlichen Ausbruch der Corona-Pandemie, führte dazu, dass Vinita nicht rechtzeitig aus Indien abreisen konnte.

Neue Wege gehen, selbst Initiative ergreifen und sich in neue Themen einarbeiten gehört auch im Job für Vinita dazu. „Arbeit zwischen den Meetings, statt Meetings zwischen der Arbeit. So hat sich das angefühlt.“, bedauert sie die Realität der Arbeitswelt. Das wollte sie nicht hinnehmen und hat sich deswegen eingelesen, wie Meeting-Zeit optimiert und effizient gestaltet werden kann. Jetzt wird Vinita die erste Trainerin im neuen Multiplikatorenkonzept bei VAIVA. Sie trainiert andere Kolleginnen und Kollegen, bildet sie zu Meeting Facilitators aus. So soll mehr Struktur in die Meetings gebracht werden. Vinita steckt viel Energie und Leidenschaft in ihren Job und hat Spaß bei dem was sie tut. Neue Energie sammeln geht für Vinita am besten beim Wandern rund um München. Zeit für sich nimmt sie sich auch beim Stricken und Sticken oder einem guten Buch. „Dann lese ich aber lieber einen Roman, als Fachlektüren über Meetingoptimierung.“, lacht Vinita.

von Theresa