VAIVA GmbH - Safe Mobility

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Das ASTech Prozess Modell

Theresa Ley,

von Stefanie

Abtauchen in die VAIVA-Prozesswelt: Stefanie nimmt euch mit ihrem Bericht mit auf eine Reise zum ASTech Prozess Modell (APM) und erklärt, wie APM entstanden ist, warum eine Wartezeit ziemlich wichtig war und wann der Weg auch mal steinig war.

APM – Was ist das?

Das APM ist unser VAIVA Prozess Modell. Es stellt Prozesse, Methoden, Vorlagen und Anleitungen für die Embedded System- und Softwareentwicklung bei VAIVA bereit. Unser Ziel ist es, ein zentrales Standard Prozessmodell für die Embedded System- und Softwareentwicklung bei VAIVA zu entwickeln, welches konform mit den von uns geforderten Normen und Standards (ASPICE, IOS26262, KGAS) ist. Wir wollen durchgängige Lösungen und klare Verantwortlichkeiten definieren.

APM – Wie kam es dazu?

Der Weg zum APM war nicht einfach. Alles begann 2016, als wir mitten in der Entwicklung der PreSense Funktionen steckten. Hier waren wir für die gesamte Entwicklung (Funktion und Software) der vorrauschauenden Sicherheitsfunktionen, wie z.B. PreSenseFront, für die zweite Generation des Safety Computers verantwortlich. Insgesamt arbeitete zu Spitzenzeiten ein Team aus rund 100 Leuten an der Umsetzung.

Für die Entwicklung nutzten wir damals eine externe PMT (Prozess-Methoden-Tool) Lösung, welche sowohl Prozesse wie auch Methoden und Tools bereitstellen sollte. Wir stellten aber schnell fest, dass diese Prozesse leider nicht den Vorgaben entsprachen, die von uns als VAIVA gefordert waren. Wir stießen immer wieder auf Probleme – das Entwicklungsteam musste daher neben der eigentlichen Entwicklung auch noch Prozess und Methoden definieren. Während dieser Zeit entstand die Idee, Schritt für Schritt Best Practices und Anleitung festzuhalten, damit diese für nachfolgende Projekte genutzt werden können. Nach und nach festigte sich der Entschluss, das Prozessthema solide anzugehen. Ein Prozessarbeitskreis wurde gegründet und die Arbeit begann.

Das größte Problem der externen PMT Lösung war, dass sie nicht praxistauglich war. Das wollten wir bei unserem eigenen Modell vermeiden. Daher bestand unser Prozessteam aus MitarbeiterInnen der unterschiedlichen Fachgebiete (z.B. Softwareentwicklung, Architektur, Integration und Test). Es sollte ein Prozess von EntwicklerInnen für EntwicklerInnen werden. Dadurch wollten wir sicherstellen, dass unsere Prozesse von vornherein eine hohe Akzeptanz im Team haben. Unsere Prozesse sollten die von uns geforderten Vorgaben (ASPICE Level 2, KGAS, ISO26262) erfüllen, aber auch einfach anwendbar sein.

Rund lief nicht alles, keiner von uns hat bisher Prozesse entwickelt und es gab auch noch keine genauen Vorgaben. Das führte vor allem anfangs dazu, dass die einzelnen Bearbeiterteams die Prozesse sowohl formal wie inhaltlich sehr unterschiedlich gestalteten. Mitte 2019 startete parallel die System Process Working Group mit einem kleinen Team, um auch die Systemprozesse, die es bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht gab, für VAIVA aufzusetzen.

Ein weiteres Projektteam sollte die neuen Prozesse erstmals für die anstehenden Serienprojekte nutzen – die erste Entwicklung mit unseren VAIVA-Prozessen startete. Aber wie zu erwarten war, lief auch hier anfangs nicht gleich alles glatt. Während der Entwicklung traten immer wieder Probleme auf, wie zum Beispiel unklare Vorgaben für unsere SDRS (Software Detailed Requirement Specification). Da aber ein Großteil des Projektteams auch bei der Erstellung der Prozesse beteiligt war, konnten wir gemeinsam immer wieder geeignete Lösungen finden. Hilfreich war auch, dass die Prozesse und Methoden in unserer Verantwortung lagen und somit schnell Lösungen breitgestellt werden konnten.

Die größte Belohnung für das Team folgte dann mit dem im Projekt durchgeführten ASPICE Assessment, in dem für alle Prozesse, wie gefordert, ein Level 1 erreicht wurde. Auch die GAP Analyse für Level 2 im November 2021 zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.

APM – Wie geht’s weiter?

Fertig sind unsere Prozesse noch nicht, die gefundenen Lücken müssen noch geschlossen, sowie weitere Verbesserungen für leichtere Anwendbarkeit umgesetzt werden. Auch wollen wir die System- und Softwareprozesse näher zusammenbringen. Daher wurde im Oktober aus den bis dahin entstandenen VAIVA Prozessen offiziell das APM (früher: ASTech Prozess Modell).

Ja wie geht es weiter? Das Thema Prozess und Methoden Entwicklung wird weiter in professionelle Bahnen gelenkt. Wir versuchen, das APM kontinuierlich weiter zu entwickeln und zu verbessern. Zudem arbeiten wir mit dem DevOps und DevFramework Team zusammen, um auch passende Tools für eine ganzheitliche VAIVA PMT Lösung bereit zu stellen.