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Funktionsweise des Kreuzungsassistenten – das steckt dahinter

Nina Mederer,

Haben wir eine Funktion einmal entwickelt, heißt das für uns nicht automatisch, dass die Arbeit damit getan und das Thema abgeschlossen ist. Im Gegenteil: Sowohl die Fahrzeuge als auch die Technik entwickeln sich weiter. Somit müssen auch die Funktionen immer auf dem neuesten Stand sein. Dazu gehört beispielsweise, entsprechende kleine Anpassungen oder Erweiterungen vorzunehmen und diese zu implementieren.

Auch bei dem von uns entwickelten Kreuzungsassistenten standen weitere Entwicklungsphasen für die Fahrzeuge mit einem fortgeschrittenen zentralen Fahrerassistenzsteuergerät an. In diesem Zusammenhang kümmerten sich Alex und sein Team um die entsprechende Systementwicklung, die Umsetzung in der Software und die Absicherung entlang des gesamten V-Modell gemäß Automotive SPICE. Sie bearbeiteten beispielsweise die Spezifikationen auf allen Ebenen in Doors und führten modellbasierte Softwareentwicklung mit Matlab-Simulink und dSpace Targetlink durch. Bei der Absicherung auf Software- und System-Ebene nutzten sie zum einen kommerzielle Werkzeuge (COTS) wie Matlab-Simulink, Vector Toolkette und ADTF. Zum anderen aber auch Tools aus eigener Entwicklung – insbesondere für die Verifikation der Performance der Funktion. Nach der abschließenden Validierung am Fahrzeug auf dem Prüfgelände, konnten sie eine Freigabeempfehlung aussprechen.

Diese letzte Freigabeempfehlung möchten wir zum Anlass nehmen, einmal genauer auf den Kreuzungsassistenten einzugehen: Was steckt hinter der Funktion und wie wirkt sie sich im Straßenverkehr aus?

Ziel ist es, das Unfallrisiko im Querverkehrsbereich zu minimieren.

Die Komplexität der Funktionslogik besteht darin, dass die Funktion früh genug erkennen muss, ob der nahende Querverkehr (z.B. auf Grund seiner Fahrtrichtung) zu einer bevorstehenden Kollisionssituation führt oder nicht. Droht ein Zusammenstoß, muss die Funktion den Fahrer bzw. die Fahrerin rechtzeitig warnen. Würde die Situation falsch eingeschätzt werden, wäre eine unnötige und störende Auslösung die Folge. Beispiel: Die Funktion löst eine Warnung aus, obwohl der querende Verkehr abbiegt und keine Kollision droht.

Die Software des Kreuzungsassistenten läuft auf dem zentralen Fahrerassistenzsteuergerät. Somit wird der direkte Zugriff auf alle nötigen Daten ermöglicht, wie z.B. auf die fusionierten Objektinformationen von den Fahrzeugsensoren (Radare, Kameras, Laserscanner). Diese Daten werden bearbeitet und eine entsprechende Aktion kann ausgeführt werden:

  • Ausgabe einer optischen Information bei der Erkennung von Querverkehr im vorderen Bereich;
  • Ausgabe einer optischen und akustischen Warnung bei Eigengeschwindigkeit bis 30 km/h bei drohender aber noch durch den Fahrer/ die Fahrerin vermeidbarer Kollision;
  • Auslösung eines kurzen Bremsrucks oder der Bremsung bis in den Stillstand bei Eigengeschwindigkeit bis 10km/h bei drohender aber durch den Fahrer / die Fahrerin unvermeidbarer Kollision.
Die Phasen des Kreuzungsassistenten